CAS Human Simulation in Health Professions Education

Institut für Medizinische Lehre IML

Das CAS-Programm befähigt die Teilnehmenden, Lehr- und Prüfungsveranstaltungen mit Simulationspersonen nach neuester wissenschaftlicher Praxis zu planen und durchzuführen. Es werden Konzepte und Methoden als Werkzeuge vermittelt, um die SP-Methode institutionsgerecht anwenden zu können und einen Beitrag zur stetigen Entwicklung der simulationsbasierten Lehre zu leisten.

Überblick
Abschluss Certificate of Advanced Studies in Human Simulation in Health Professions Education Universität Bern (CAS HS Unibe) - vorbehältlich der Genehmigung durch den Senat der Universität Bern.
Start 03/2025
Dauer März 2025 bis Dezember 2026
Umfang 15 ECTS
Turnus alle 2 Jahre
Flexibler Einstieg möglich Nein
Einzelmodul besuchbar Ja
Ort Bern. Ausnahmen bilden Einzelveranstaltungen wie Exkursionen.
Sprache Deutsch
Zulassung Voraussetzung für die Zulassung sind ein Hochschulabschluss und eine weiterführende berufliche Qualifikation mit Nachweis eines Praxisfeldes, in dem die Beschäftigung mit simulationsbasierter Lehre naheliegt. In begründeten Fällen sind Zulassungen «sur dossier» möglich.
Kosten folgen
Trägerschaft Institut für Medizinische Lehre IML
Anmeldung

Das Erlernen und Üben medizinischer Kompetenzen mit und an den Patientinnen und Patienten bilden ein zentraler Teil der ärztlichen und pflegerischen Ausbildung. Hierfür hat sich die simulationsbasierte Lehre mit Simulationspersonen als anerkannte Praxis in der Schulung von Gesundheitsfachpersonen etabliert. Das CAS-Programm des Instituts für Medizinische Lehre der Universität Bern befähigt die Teilnehmenden, Lehr- und Prüfungsveranstaltungen mit Simulationspersonen nach neuester wissenschaftlicher Praxis zu planen und durchzuführen. Es werden Konzepte und Methoden als Werkzeuge vermittelt, um die SP-Methode institutionsgerecht anwenden zu können und einen Beitrag zur stetigen Entwicklung der simulationsbasierten Lehre zu leisten.

Zielgruppe

Der Studiengang richtet sich an Personen, die im Bereich simulationsbasierter Lehre in Gesundheitsberufen (Human- und Veterinärmedizin, Pflege, Pharmazie etc.) tätig sind und ihr Wissen und ihre praktischen Kompetenzen festigen, vertiefen und erweitern möchten. Unterschiedliche berufliche Hintergründe der Teilnehmenden sind willkommen und werden im Studienprogramm berücksichtigt.

Aufbau

Der Studiengang ist modular aufgebaut und umfasst insgesamt 15 ECTS-Punkte. Er setzt sich aus einem Rahmenprogramm (1.5 ECTS-Punkte), sieben Wochenmodulen im Umfang von jeweils 1.5 ECTS-Punkten und einer Projektarbeit (3 ECTS-Punkte) zusammen. Die Regelstudiendauer beträgt 4 Semester.

Inhalt

Inhaltlich behandelt der Studiengang folgende Themen, nach welchen die einzelnen Module organisiert sind: 

  • Einführung in die Methode Human Simulation
  • Entwickeln von Simulationsszenarien und Erstellen von Rollenskripten
  • Aufbau und Pflege eines SP-Pools
  • Organisation einer Simulationsveranstaltung
  • Qualifizieren von Simulationspersonen für Einsätze
  • Umsetzung von Simulationsveranstaltungen in Unterricht und Prüfungen
  • Evaluation, Qualitätsmanagement und Professionalisierung

In einem longitudinal integrierten Rahmenprogramm werden je nach Bedarf der Teilnehmenden Metakompetenzen wie Kleingruppendidaktik, Leadership und Kommunikation oder Projektmanagement gefördert.

Studienziel

Das Studienziel umfasst die Befähigung der Teilnehmenden, die Arbeit mit Simulationspersonen (SP) im Kontext der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Gesundheitsfachpersonen nach guter wissenschaftlicher Praxis zu planen, durchzuführen und laufend zu verbessern. Die Teilnehmenden erwerben Kompetenzen

  • zur Schaffung einer sicheren Arbeits- und Lernumgebung
  • zur Generierung hochwertiger simulationsbasierter Lehr- und Prüfungsveranstaltungen inkl. der notwendigen Materialien
  • zur Qualifizierung von Simulationspersonen zur Umsetzung von Simulationen und ggf. daraus abgeleiteter didaktischer Interventionen
  • zum Aufbau und zur Leitung eines SP-Programms
  • zur Weiterentwicklung der eigenen Person und der SP-Methode

Die Teilnehmenden erstellen während der Studienlaufzeit eine individuelle, von ausgewiesenen Fachexpertinnen und -experten mentorierte Projektarbeit, in welcher die in den Modulen erworbenen Kenntnisse zur Anwendung kommen und ein konkreter Bezug zur Berufspraxis der Teilnehmenden erstellt wird. Die schriftliche Abgabe und mündliche Präsentation der Projektarbeit dient als Leistungsnachweis für den CAS-Abschluss.

Wie sind die Inhalte strukturiert?

Der Studiengang ist in sieben 4–5-tägige Module gegliedert.

 

Modul 1: Einführung in die Methode Human Simulation

Dieses Modul führt in die Entwicklung und Geschichte der SP-Methode sowie in die Terminologie ein und stellt die professionellen Rollen und Tätigkeiten von SP-Expertinnen und -Experten vor. Die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Simulationspersonen werden aufgezeigt und definiert. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, den sinnhaften und professionellen Einsatz der SP-Methode im Kontext der Health Professions Education zu reflektieren.

Lernziele: Die Teilnehmenden können

  • sich kritisch mit Geschichte, Indikation und Evidenz der SP-Methode auseinandersetzen und diese erörtern
  • die unterschiedlichen Einsatzgebiete für Simulationspersonen definieren
  • die professionellen Rollen von SP-Expertinnen und -Experten erklären.
     

Modul 2: Entwickeln von Simulationsszenarien

Dieses Modul beinhaltet die Zusammenarbeit mit Fachexpertinnen und -Experten zur Entwicklung von Fallszenarien, das Formulieren von Lern- und Prüfungszielen, die Didaktik von Lern- und Prüfungssettings, das Erarbeiten von Rollenskripten, die Anwendung von Feedbackkriterien bzw. Checklisten und die Pilotierung eines Szenarios. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, angepasst an das jeweilige Lehr- oder Prüfungsformat, niveaugerechte SP-Szenarien zu entwickeln, auch unter Berücksichtigung der Diversität der Gesamtbevölkerung.

Lernziele: Die Teilnehmenden können

  • das Thema und die Ziele eines Simulationsszenarios im Kontext der Lehr- oder Prüfungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit Fachexpertinnen und -Experten festlegen sowie
  • dementsprechend geeignete, operationalisierbare Lern- bzw. Prüfziele formulieren
  • die Ausgestaltung des Szenarios unter Berücksichtigung der Themen, Ziele und Didaktik der Veranstaltung vornehmen
  • ein geeignetes Rollenskript ausformulieren
  • geeignete Feedbackkriterien bzw. Checklisten zum Szenario erarbeiten
  • Skript, Feedbackkriterien bzw. Checkliste und assoziiertes Material durch praktisches Erproben validieren.
     

Modul 3: Aufbau und Pflege eines SP-Pools

In diesem Modul wird auf die Themen Öffentlichkeitsarbeit, Casting von Simulationspersonen, Aufbau eines SP-Pools sowie Pool- und Beziehungspflege eingegangen. Standard Operating Procedures werden vorgestellt sowie Budgetplanung und administrative Fragestellungen besprochen. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, Personen zum Aufbau eines diversen SP-Pools zu rekrutieren und das SP-Programm finanziell und personell professionell zu unterhalten.

Lernziele: Die Teilnehmenden sind befähigt

  • Techniken zur vertrauensvollen und verantwortungsvollen Beziehung zu allen Beteiligten anzuwenden
  • ein geeignetes Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln
  • bedarfsgerecht geeignete SP ins Programm zu rekrutieren
  • ein strukturiertes Regelwerk für Rechte und Pflichten der SP zu erarbeiten
  • ein geeignetes und nachhaltiges Budget für das SP-Programm zu erarbeiten
  • eine geeignete Administration des SP-Programms zu etablieren.
     

Modul 4: Organisation einer Simulationsveranstaltung

Inhalte dieses Moduls sind die Einsatzplanung und Kommunikation in Vorbereitung einer Simulationsveranstaltung, Material- und Raumplanung sowie das Vorbereiten einer sicheren Arbeitsumgebung für die SP und das Team. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, eine Simulationsveranstaltung im Kontext der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Gesundheitsfachpersonen unter Berücksichtigung von Good Practice Praktiken der SP-Methode logistisch effektiv und effizient vorzubereiten.

Lernziele: Die Teilnehmenden können

  • die Einsatzplanung der SP unter Berücksichtigung der Verfügbarkeiten, Diversität, Einschränkungen und Vorerfahrungen der SP vornehmen
  • die Informations- und Materialweitergabe an alle Beteiligten unter Beachtung des Datenschutzes bewerkstelligen
  • die Planung im Hinblick auf materielle, personelle und infrastrukturelle Ressourcen organisatorisch vornehmen
  • eine physisch, emotional und seelisch-psychisch geschützte und sichere Arbeitsumgebung organisatorisch sicherstellen
  • adäquat kommunizieren unter der Wahrung von Vertraulichkeit und Respekt.
     

Modul 5: Qualifizieren von Simulationspersonen für Einsätze

Neben theoretischen Inputs zu Theaterpädagogik, Trainingsvorbereitungen und Kommunikationstheorien werden in praktischen Übungen die Themen Rollentraining, Kommunikations- und Feedbacktechniken sowie Feedbackregeln behandelt. Das Rollentraining umfasst auch die Planung von Hybrid-Simulationen und der Verwendung von Requisiten und Moulagen. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, Simulationspersonen effektiv und effizient auf eine Simulationsveranstaltung vorzubereiten.

Lernziele: Die Teilnehmenden sind befähigt

  • didaktische Vorüberlegungen für die Trainings auf die aufgebotenen SP und das Szenario abzustimmen
  • die Besonderheiten einer Prüfungs- oder Lernsituation zu erkennen und diese den SP theoretisch zu vermitteln
  • Regieanweisungen unter Zuhilfenahme theaterpädagogischer Methoden zu vermitteln und die praktische Umsetzung zu üben ggf. unter Einsatz von Requisiten, Moulagen und Simulatoren
  • mit der notwendigen fachlichen und kommunikativen Kompetenz in die Rolle des Gesprächsgegenübers zu schlüpfen
  • die Sinnhaftigkeit und Umsetzung konstruktiver Feedbacktechniken und -regeln zu vermitteln
  • ausgewählte Kommunikationstheorien zu erklären und grundlegende Kommunikationstechniken zu unterrichten.
     

Modul 6: Umsetzung einer Simulationsveranstaltung

Inhalte dieses Moduls sind die Erstellung von an die jeweilige Veranstaltung angepassten Datensicherheitskonzepten, das Schaffen einer sicheren Arbeitsumgebung für die SP und das Team, das Management von kurzfristigen Aus- und Zwischenfällen, das Debriefing von SP und Team nach Einsätzen sowie die Anwendung von Requisiten und Moulagen. Dieses Modul befähigt die Teilnehmenden, die sichere und erfolgreiche Durchführung einer Simulationsveranstaltung zu gewährleisten.

Lernziele: Die Teilnehmenden können

  • die materielle, personelle und infrastrukturelle Planung effektiv und effizient umsetzen
  • den Einsatz von Requisiten und die Applikation von Moulagen umsetzen
  • eine physisch, emotional und seelisch-psychisch geschützte und sichere Arbeitsumgebung gewährleisten
  • Kurzfristige Aus- und Zwischenfälle ggf. in Zusammenarbeit mit anderen Personengruppen managen
  • ein fachgerechtes SP-Debriefing durchführen.
     

Modul 7: Qualitätsmanagement und Professionalisierung

Dieses Modul behandelt die Themen Feedbackkultur, Qualitätskontrolle der SP-Arbeit, Evaluation, Faculty Development und Professional Development. Das Modul befähigt die Teilnehmenden, die Qualität ihrer Tätigkeit, die der SP und des SP-Programms zu gewährleisten und stetig zu verbessern.

Lernziele: Die Teilnehmenden können

  • eine konstruktive Feedbackkultur im SP-Programm etablieren und pflegen
  • die Qualität der SP-Performance beurteilen, dokumentieren und ggf. Massnahmen zur Qualitätssicherung daraus ableiten
  • die SP-Methode Stakeholdern ausserhalb des SP-Programms näherbringen
  • eine angemessene Evaluation von Simulationsveranstaltungen planen, umsetzen und ggf. Massnahmen zur Qualitätssicherung daraus ableiten
  • einen strukturierten Plan zur professionellen Weiterentwicklung, für sich, das Team, die SP und das SP-Programm entwerfen und umsetzen
  • die Arbeit mit SP nach Regeln guter wissenschaftlicher Praxis konzipieren und zur Evidenz der Methode beitragen.
     

Rahmenprogramm

Das Rahmenprogramm ist longitudinal in die Module integriert und fördert, je nach Bedarf der Teilnehmenden, einzelne Metakompetenzen, wie z.B.: Projektmanagement, Team Building, Leadership und Kommunikation, Kleingruppendidaktik, Selbstfürsorge und wissenschaftliches Arbeiten.

 

Leistungskontrolle für den Erhalt des CAS-Abschlusses

Die Teilnehmenden erstellen während der Studienlaufzeit eine individuelle, von ausgewiesenen Fachexpertinnen und -experten mentorierte Projektarbeit. Die schriftliche Abgabe und mündliche Präsentation der Projektarbeit am Ende des Studiengangs dienen als Leistungsnachweis für den CAS-Abschluss. 

Trägerschaft

Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern

 

Dozierende (wird ergänzt)

  • Dr. med. Beate Brem, MME, Bereichsleiterin SP-Programm, Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern.
  • Dr. med. Daniel Bauer, MME, stellvertretender Leiter Abteilung für Unterricht und Medien (AUM), Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern.
  • Dr. med. Kai Schnabel, MME, Leiter Abteilung für Unterricht und Medien (AUM), Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern.
  • Dr. rer. medic. Tanja Hitzblech, wissenschaftliche Mitarbeiterin im SP-Programm, Institut für Medizinische Lehre der Universität Bern.
  • Dr. phil. Tim Peters, MME, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Didaktische Koordination in der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin, Universität Bielefeld.
  • Christian Thrien, Dipl.-Sozialarbeiter (FH), Theaterpädagoge BuT®, Trainer für Simulationspersonen, KISS - Kölner Interprofessionelles Skills Lab und Simulationszentrum, Universität zu Köln.

Voraussetzung für die Zulassung zum Studiengang sind ein Hochschulabschluss und eine weiterführende berufliche Qualifikation mit Nachweis eines Praxisfeldes, in dem die Beschäftigung mit simulationsbasierter Lehre naheliegt.
Ausnahmen bezüglich der Zulassungsvoraussetzungen können von der Programmleitung «sur dossier» genehmigt werden.
Bei Personen ohne Hochschulabschluss oder Berufspraxis kann sie weitere Auflagen für die Zulassung machen, damit sichergestellt ist, dass diese den Studiengang erfolgreich absolvieren können.

Interessentinnen oder Interessenten, die nur an einzelnen Modulen teilnehmen wollen, können zugelassen werden, sofern freie Kursplätze vorhanden sind.

Über die Zulassung zum Studiengang entscheidet die Programmleitung auf Antrag der Studienleitung. Es besteht kein Anspruch auf Zulassung.

Anmeldung

Anmeldungen zum Studiengang sind voraussichtlich ab August 2024 möglich. Das Ende der Anmeldefrist wird noch bekannt gegeben.

Kosten

Die Angabe der Kurskosten folgt.

 

Kontakt

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